
Wenn nun alte Methoden wie das Auflegen der Hände wieder in die Arztpraxen zurückkehren, dann kehrt auch die Anerkennung der Ganzheit zurück; denn die Hände reparieren ja nicht in erster Linie das Körperareal, das sie berühren (obwohl es offenbar auch lokale Wirkung gibt), sondern bringen darüber hinaus das Netzwerk von Körper und Seele insgesamt auf vielseitige Weise in Schwingung. So kann sich an einer ganz entfernt liegenden Körperregion eine Veränderung zeigen, oder ein Patient kann plötzlich eine neue innere Haltung einnehmen, die ihrerseits wieder auf das Netzwerk einwirkt: Die persönliche Gewissheit, wieder gesund zu werden - oder eine veränderte Sicht, die es möglich macht, die Erkrankung (ohne sich selbst aufzugeben) als ein persönliches Schicksal anzunehmen. Die Anerkennung, dass nicht alles machbar ist, was wir uns wünschen, kann sehr heilsam sein.
Heilen mit der Kraft der Berührung kennt viele Wege. Der älteste, das Auflegen der Hände, ist jahrtausendealt, und viele überlieferte Geschichten erzählen von ihrer Wirkung.
Das Geheimnis der Heilung. Wie altes Wissen die Medizin verändert.
Joachim Faulstich
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